Europäischer Green Deal – Der Weg in eine nachhaltige Zukunft

1990 begann die EU ihren Wirtschaftsplan zu überdenken, um Klimaneutralität zu erreichen. Seitdem konnten die Treibhausgasemissionen schon um 23% gesenkt werden. Der Weg zur Klimaneutralität ist allerdings noch lang.
"Das alte Wachstumsmodell, das auf fossilen Brennstoffen und Umweltverschmutzung basiert, ist veraltet und hat nichts mehr mit unserem Planeten zu tun". Ursula von der Leyen, EU Kommissionspräsidentin
Auf dieser Aussage basiert die neue Wachstumsstrategie, mit der die EU zu einer fairen und wohlhabenden Gesellschaft mit einer modernen, ressourceneffizienten und wettbewerbsfähigen Wirtschaft werden soll. Im Jahr 2050 sollen keine Netto-Treibhausgasemissionen mehr freigesetzt werden, also keine Klimagase mehr emittiert werden. Durch diesen Plan soll es möglich werden, die Erderwärmung zu stoppen. Das Wirtschaftswachstum soll und muss von der Ressourcennutzung abgekoppelt werden. Ebenfalls soll dies für alle Menschen und Regionen möglich werden, sodass niemand zurückgelassen wird. Das Hauptziel des Green Deals ist also die Klimaneutralität für das Jahr 2050 zu erreichen.
Das Hauptziel des Green Deals ist also die Klimaneutralität für das Jahr 2050 zu erreichen.
Was heißt aber Klimaneutralität?
Als klimaneutral werden Produkte oder Dienstleistungen bezeichnet, die die Menge an klimaschädlichen Gasen in der Atmosphäre nicht erhöhen. Das Klima wird also weder positiv noch negativ beeinflusst.
Im Hinblick auf die EU wurde beschlossen, dass die europäischen Länder kein Kohlendioxid oder andere Treibhausgase mehr in die Atmosphäre freigeben dürfen und werden.
Wie entstehen Treibhausgase in der EU?

- Energie
- Verkehr
- Gebäude
- Industrie
Rund 75% der Europäischen Treibhausgasemissionen entstehen durch die Erzeugung und den Verbrauch von Energien. Um dem entgegen zu wirken, soll der gesamte Energiesektor dekarbonisiert werden.
25% der Emissionen stammen aus dem öffentlichen und privaten Verkehr. Die EU will umweltfreundlichere Formen des privaten und öffentlichen Verkehrs einführen.
Ca. 40% des Energieverbrauchs entsteht durch den alten Gebäudebestand. Um die daraus resultierenden Energiekosten und den Energieverbrauch zu reduzieren, sollen Gebäude renoviert und energetisch saniert werden.
Nur 12% der Materialien, die die europäische Industrie verwendet, sind recycelbar oder wiederverwendbar. Die Industrie soll bei Innovationen und der Übernahme einer weltweiten Führungsrolle bei der grünen Wirtschaft unterstützt werden. Stahl soll demnach mithilfe von Wasserstoff als (Energieträger) hergestellt werden.
Und wie kann dieses Ziel erreicht werden?
Ein verändertes Mobilitätsverhalten und der Umbau von Systemen wie Industrie, Energieversorgung, Verkehr und Landwirtschaft sind notwendig, um Klimaneutralität zu ermöglichen.
Die EU will mindestens 1 Billion Euro für den nachhaltigen Haushalt und nachhaltige Investitionen investieren.
Die wichtigsten geplanten Maßnahmen zum Erzielen der Klimaneutralität im Überblick:
- Europäisches Klimagesetz
- C02-Bepreisung
- Kreislaufwirtschaft
- Finanzierung nachhaltiger Investitionen
Klimaneutralität wird in Rechtvorschriften verankert und wird somit als ein europäisches Klimagesetz festgeschrieben. Das Gesetz soll gewährleisten, dass alle Wirtschaftszweige und Gesellschaftsgruppen ihren Beitrag zur Klimaneutralität leisten.
Politische Reformen werden eine effektive CO2-Bepreisung in der gesamten Wirtschaft gewährleisten. Eine Veränderung im Verhalten der Verbraucher und Unternehmen wird somit gefördert und die Steigerung nachhaltiger öffentlicher und privater Investitionen erleichtert.
Ein Aktionsplan wird zur Verwirklichung einer klimaneutralen und kreislauforientierten Wirtschaft erstellt. Der Aktionsplan wird eine Strategie für „nachhaltige Produkte“ umfassen, die ein kreislauforientiertes Design aller Produkte unterstützen soll. Dieses basiert auf gemeinsamen Methoden und Grundsätzen und legt Mindestanforderungen fest, die umweltschädliche Produkte im europäischen Verkehr verhindern werden.

Wiederverwendung vor Recycling. Geringerer Einsatz und Wiederverwendung von Werkstoffen erhalten Vorrang gegenüber dem Recycling.
Unternehmen werden somit ermutigt, wiederverwendbare, langlebige und reparable Produkte anzubieten, anstatt Produkte, welche nur einmal verwendet werden können. Für Verbraucher wird die Entscheidung für diese Produkte ermöglicht und vereinfacht.
Beispiele zur Sicherung dieser Maßnahmen sind:
• Alle in der EU in Verkehr gebrachten Verpackungen sollen bis 2030 in wirtschaftlich tragfähiger Weise wiederverwendbar oder recyclingfähig sein.
• Für biologisch abbaubare und biobasierte Kunststoffe werden Rechtsrahmen entwickelt und Maßnahmen gegen Einwegkunststoffe durchgeführt. Hierdurch kann auch die Biodiversität gefördert und die Wasserknappheit gestoppt werden.
Für eine zweckgebundene Finanzierung zur Unterstützung nachhaltiger Investitionen und verbesserter Rahmenbedingungen von „grünen Investitionen“ wird von der europäischen Kommission ein Investitionsplan vorgelegt. Neue Geschäftsmodelle, die auf der Anmietung und gemeinsamen Nutzung von Waren und Dienstleistung basieren, werden gefördert.
Wiederverwendung als wichtiger Bestandteil einer klimaneutralen Wirtschaft
Die auf dem europäischen Green Deal basierte Wachstumsstrategie wird den Übergang der EU zu einer fairen, wohlhabenden Gesellschaft ermöglichen. Herausforderungen, welche mit dem Klimawandel und er Umweltzerstörung einhergehen, werden in Angriff genommen und die Lebensqualität heutiger und künftiger Generationen verbessert. Die Wiederverwendung unserer Ressourcen ist ein wichtiger Bestandteil der klimaneutralen Wirtschaft und wird auch in Zukunft bedeutend bleiben.